Begründungen

Für eine einheitliche Universität in Straßburg

Die europäischen Universitäten erfahren tief greifende Veränderungen. Treibende Kraft dieser Umwälzungen ist die Umsetzung einer koordinierten Politik im Bereich Hochschulwesen und Forschung in Europa, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Europäische Union bis 2010 zur wettbewerbsfähigsten wissensbasierte Wirtschaft der Welt zu machen. Der Wettstreit der Forschungslabore auf weltweiter Ebene ist bereits bekannt, nun besteht dieser Wettbewerb ebenso im Bereich der Ausbildung. Forschungs- und Hochschuleinrichtungen erfahren international bereits einen verstärkten Wetteifer. In der Tat sind die Universitäten durch die Hochschulreform im Rahmen des Bologna-Prozesses von einem nationalen Wirkungsfeld, mit einer hohen Standardisierung der Ausbildungen und daher einer Einschränkung des Wettbewerbs, außer aus geographischer Sicht, zu einer europäischen, ja sogar einer internationalen Wirkungsebene gelangt, wodurch die Universitäten, angesichts der verstärkten Differenzierung der Ausbildungen, einer Wettbewerbssituation ausgesetzt sind, die mit dem Streben nach der höchstmöglichen Attraktivität ihrer Ausbildungen verbunden ist.

In diesem Kontext haben die drei Hochschulen der Stadt Straßburg, die Universität Louis Pasteur, die Universität Marc Bloch und die Universität Robert Schumann, mit ihren 42 000 Studenten, 2 687 Doktoranten, 2 890 in der Forschung tätigen Lehrkräfte, 2 605 Angestellten und 90 Forschungseinheiten beschlossen, sich zur Universität Straßburg zusammenzufügen.

Was ist von einer einheitlichen Universität in Straßburg zu erwarten?

Zunächst eine verstärkte Bedeutung auf internationaler Ebene, des Weiteren eine durch die Einrichtung einer einheitlichen Leitung besser abgestimmte und ambitioniertere Wissenschaftspolitik. Durch die Zusammenlegung der Kompetenzen, Eigenschaften und Vorteile der drei bestehenden Hochschulen und ihres anerkannten wissenschaftlichen und kulturellen Erbes wird die Universität Straßburg in der Lage sein, sich zwischen den anderen großen europäischen Universitäten zu behaupten und ihre europäische Identität zu stärken. Die Universität Straßburg hat sich zum Vorsatz gemacht, als Referenzhochschule zu gelten und ihre Attraktivität sowohl für Studenten, als auch für Forscher und in der Forschung tätigen Lehrkräfte zu steigern.

Im Bereich der Forschung finden sich die Antworten auf vielerlei aktuelle wissenschaftliche Fragen zunehmend an der Schnittstelle zwischen verschiedenen Fachgebieten. So verlangen zum Beispiel die Gebiete Gesundheit und Umwelt heutzutage koordinierte Fähigkeiten von Spezialisten aus dem Feld der Medizin, der exakten Naturwissenschaften, der Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften. Die durch die Zusammenlegung der drei Hochschulen der Stadt Straßburg erreichte Verstärkung des fächerübergreifenden Charakters wird einen nahrhaften Boden für die Spitzenforschung bieten.

Ein ganz erheblicher Vorteil bezüglich der Ausbildung wird sein, dass den Studenten ein unheimlich breites Angebot an Fächern innerhalb ein und derselben Einrichtung angeboten werden kann. Sie werden nicht nur die Möglichkeit haben, ihren gesamten Bildungsgang an einem gleichen Standort durchzuführen, sondern auch ihren Bildungsweg ihren beruflichen Wünschen entsprechend aufbauen zu können. Ziel ist es, den Studenten die beste soziale und berufliche Eingliederung in eine Gesellschaft und einen Arbeitsmarkt zu gewähren, die sich in Frankreich wie auch in Europa stets im Wandel befinden.

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